Erkrankungen der Atemwege
Obere Atemwegserkrankungen
- Kehlkopflähmung, in der Regel einseitig linksseitig (Hemiplegia laryngis sinistra)
- Dorsal displacement (Dorsalverlagerung) des weichen Gaumens
- Epiglottic entrapment
Therapie
- Laser-Chirurgie (minimal-invasiv), Stimmtaschenresektion, Stimmbandresektion
- Kehlkopf-OP (Laryngoplastie) am stehenden, sedierten Pferd sowie unter Allgemeinanästhesie
Untere Atemwegserkrankungen
- COPD (chronisch obstruktive Bronchitis), RAO (recurrent airway obstruction)
- IAD (inflammatory airway disease), Asthma
Diagnostik
- Endoskopie der oberen und unteren Atemwege
- Beurteilung von Kehlkopf (Larynx), Rachen (Pharynx), Luftröhre (Trachea) und Hauptbronchien
- Entnahme von TBS (Tracheobronchialsekret) zur Analyse (zytologische Untersuchung)
- Entnahme von BAL–Flüssigkeit (bronchioalveoläre Lavage) zur Analyse (zytologische Untersuchung)
- bakteriologische Untersuchungen von TBS und BAL
Neurologie / Headshaking-Problematiken
- Ataxie-Problematiken (Wobbler-Syndrom)
- traumatisch bedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule
- erblich bedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule (Fusionen und Malformation von Wirbelkörpern)
- entzündliche Veränderungen des ZNS (zentral nervöses System)
- Krampfanfälle
- Neoplasien (tumoröse Veränderungen) im Bereich des ZNS, HWS-und Rückenwirbelkanals
- Headshaking
Fälle der Headshaking-Symptomatik beim Pferd sind zunehmend und bedürfen einer besonders genauen klinischen Untersuchung unter Berücksichtigung neurologischer, orthopädischer und respiratorischer (Atemwegserkrankungen) Aspekte sowie einer ausführlichen Untersuchung der Zähne und der Maulhöhle sowie der Nasennebenhöhlen.
Diagnosestellung:
Die betroffenen Pferde werden im Stand der Ruhe, an der Hand (im Schritt und Trab) sowie an der Longe untersucht, z.T. unter Benutzung von Gesichts-und Nüstern-Masken sowie unter Anwendung von Lokalanästhesien.
- neurologische Untersuchungen
- Untersuchung der Augen (Ophthalmoskopie, Ultraschalluntersuchungen), Untersuchung der Ohren (Endoskopie)
- klinisch orthopädische Untersuchungen, Lahmheitsuntersuchungen
- endoskopische Maulhöhlenuntersuchung mittels bildgebender Verfahren
- CT-Untersuchung im Weichteil-und Knochenmodus am stehenden, sedierten Pferd
- digitales Röntgen des Kopfes inkl. der Nasennebenhöhlen, der Kiefergelenke, der Halswirbelsäule, des Rückens (Widerrist, BWS, LWS)
- Endoskopie der Maulhöhle, der Nasennebenhöhlen, der oberen und unteren Atemwege, der Luftsäcke
- Ultraschalluntersuchung
Therapie
- systemische Behandlung
- Lokalanästhesien bestimmter Kopfnerven
- Akupunktur
Erkrankungen des Herzens, Herzrhythmusstörungen, Herzgeräusche
Werden Pferde mit klinisch offensichtlicher Leistungsminderung in der Pferdeklinik vorgestellt, sollte neben anderen Erkrankungen auch ein besonderer Wert auf eine eingehende Herzuntersuchung gelegt werden, denn eine abnorme Herzfunktion, insbesondere Herzgeräusche und Herzrhythmusstörungen, kann die Ursache für Leistungseinbußen sein.
Herzrhythmusstörungen sowie Herzgeräusche werden auch bei gesunden, im Allgemeinbefinden nicht gestörten Pferden diagnostiziert und können ohne klinische Signifikanz sein.
Einige Herzgeräusche wie auch Herzrhythmusstörungen (insbesondere das Vorhofflimmern) können von klinischer Relevanz sein und zu Leistungseinbußen des sportlich genutzten Pferdes führen.
Unterbrechung der elektrischen Signalleitung, Verletzungen und Traumata der Herzstrukturen sowie andere allgemeine Erkrankungen (z.B. Infektionserkrankungen) können zu Herzproblematiken führen.
Eine bestehende Herzerkrankung beim Pferd sollte immer sehr ausführlich untersucht werden (Blutstatus, EKG (Kurzzeit-Langzeit), Ultraschalluntersuchung).
EKG-Untersuchungen (Elektrokardiographie)
- digitale Aufzeichnung der elektrischen Überleitung am Herzen (Kurzzeit/Langzeit bis 24h)
- Ruhe- und Belastungs-EKG
- telemetrisches EKG
Ultraschalluntersuchung Herz
- Video-Ultraschalluntersuchung
- Farb-Doppler-Untersuchungen
- Vermessungen der einzelnen Herzabteilungen
Wir freuen uns auf Überweisungen von Patienten mit auffälligen Herzbefunden, festgestellt bei nach Infektionserkrankungen, im Rahmen von Ankaufsuntersuchungen sowie bei offensichtlicher Leistungsschwäche
Erkrankungen der harnbereitenenden (Niere) und harnleitenden (Harnleiter, Blase, Harnröhre) Wege
- Infektionen der Harnwege
- Harnsteinbildungen (Blase, Harnröhre)
- akute und chronische Nierenerkrankungen
- tumoröse Erkrankungen der Harnwege
Endokrine Erkrankungen
ECS (equines Cushing Syndrom)
Das equine Cushing-Syndrom beschreibt eine Erkrankung älterer Pferde und Ponies (85% der betroffenen Pferde sind älter als 15 Jahre) in Verbindung mit klinischen Anzeichen wie Hirsutismus (übermäßig viel und langes, gelocktes Fell), vermehrtes Schwitzen, Lethargie, Hufrehe, Polyurie und Polydipsie (vermehrter Harnabsatz, gesteigerter Durst, Wasseraufnahme von über 25-30 L), übermäßiger Appetit, auffallendem Gewichtsverlust (Muskelatrophie), verminderte Fertilität sowie Immunsuppression (Infektionen, Hufabszesse, Zahnwurzelentzündungen, Sinusitiden (Nasennebenhöhlenentzündungen).
EMS (equines metabolisches Syndrom), Insulinresistenz
Das equine metabolische Syndrom präsentiert sich bei Pferden und Ponies vom äußeren Erscheinungsbild als übergewichtig, mit einer Insulinresistenz und Hufrehe oder aber einer Prädisposition zur Hufrehe.
- Erkrankungen der Muskulatur
- Rhabdomyolyse (Kreuzverschlag)
- wiederkehrende Rhabdomyolyse
- Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM)
- atypische Weidemyoglobinurie
- HYPP (hyperkaliämische periodische Paralyse)
Die hyperkaliämische periodische Paralyse wird vor allem bei Quarter Horses, Paint Horses, sowie Appaloosas diagnostiziert, welche mit Blutlinien führen die auf den Hengst „Impressive“ zurückführen.
Pferde mit dieser Erkrankung sind in der Regel sehr gut bemuskelt.
Ihre Ansprechpartner
Dr. Kathrin Rasch
FTÄ für Pferde, FTÄ für Chirurgie
fEI Tierarzt
TÄ Birthe Pegel
Akupunktur nach IVAS